Die Wissenschaft ist sich einig: Sport ist ein wichtiges Instrument, um Körper und Geist gesund und fit zu halten. Aber nicht nur das – wer regelmäßig Sport treibt, bleibt auch länger jung. Eine neue wissenschaftliche Studie hat das eindrucksvoll belegt. Besonders interessant: In dieser Studie wurde untersucht, welche Art von Sport am besten ist, um lange jung zu bleiben. Ist es egal, ob man laufen geht oder Krafttraining macht, ob man schwimmt oder ins Gym geht? Welcher Sport hält am längsten jung? Hier die Ergebnisse.

Der Schlüssel zum Jungbleiben.

Für unser biologisches Alter ist entscheidend, wie jung unsere Zellen sind. Sie teilen und erneuern sich fortwährend – je jünger wir sind, desto schneller. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich dieser Prozess. Jede Zelle enthält einen Satz Chromosomen, und am Ende eines jeden Chromosoms befinden sich die sog. Telomere. Ihre Aufgabe ist es, das Erbgut zu stabilisieren. Dies wird durch das Enzym Telomerase gesteuert. In jungen Jahren sind die Telomere lang, aber mit jeder Zellteilung verkürzen sie sich etwas mehr. Solange, bis sie sich irgendwann nicht weiter kürzen können. Dann kann sich die Zelle nicht mehr teilen und erneuern und „stirbt“. Die Länge der Telomere ist also entscheidend für das biologische Alter einer Zelle. In der wissenschaftlichen Studie wurde nun untersucht, ob sich die Länge der Telomere und die Telomerase durch bestimmte Sportarten beeinflussen lassen.

Die Studie: Welcher Sport hält am längsten jung?

Die Studie wurde von einem Team um den Kardiologen Christian Werner vom Universitätsklinikum in Homburg durchgeführt und im European Heart Journal im Nov. 2018 veröffentlicht (https://bit.ly/2AtkHwC).

Untersucht wurde,  wie sich drei verschiedene Sportarten auf die Telomere und die Telomerase auswirken, und zwar: Krafttraining, Ausdauertraining (Laufen) und ein Intervalltraining, das sowohl Kraft als auch Ausdauer beinhaltet. Die Ergebnisse sind eindeutig: Nach einem halben Jahr regelmäßigen Trainings (3x/Woche jeweils 45 Min.) hatte sich bei allen Teilnehmern der Studie die körperliche Fitness erheblich verbessert. Das ist nicht verwunderlich. Aber nur bei denjenigen Sportlern, die Ausdauertraining gemacht hatten, hatte sich die Aktivität des Enzyms Telomerase gesteigert und die Telomere hatten sich verlängert. (Wir erinnern uns: lange Telomere = junge Zellen). Dieser Effekt konnte sowohl bei den Läufern als auch bei denjenigen Sportlern, die Intervalltraining gemacht haben, nachgewiesen werden. Bei den Testpersonen, die ausschließlich Krafttraining absolviert haben, zeigte sich dieser Effekt dagegen nicht. Offenbar ist also Ausdauertraining die beste Methode, um die Zellalterung zu verzögern. Heißt das nun, dass Krafttraining überflüssig ist und man nur noch Cardiotraining machen sollte? Keineswegs. Wissenschaftler sind sich einig, dass erst die Kombination aus beidem optimal ist, um Körper, Geist und Seele lange jung zu erhalten.

Wie du trainieren musst, um lange jung zu bleiben.

Die Frage, welcher Sport hält am längsten jung? wurde durch die Studie eindeutig beantwortet: Ausdauertraining. Nur damit lässt sich der Zellalterung wirksam entgegensteuern. Ob man läuft oder schwimmt, radfährt oder walkt,  ist egal. Hauptsache,  der  Puls kommt ordentlich auf Touren. Das kann man natürlich auch mit anderen Sportarten erreichen wie z.B. Tennis, Squash, Fußball etc., sofern man entsprechend Power dahintersetzt.

Die Verlangsamung der Zellalterung ist aber nur eine Facette des Jungbleibens – wenn auch eine sehr wichtige. Ebenso wichtig ist eine trainierte Muskulatur. Auch darüber sind sich Medizin und Wissenschaft einig. Denn eine gute Muskulatur sorgt dafür, dass der Körper lange jung aussieht, man aufrecht geht, beweglich bleibt und möglichst schmerzfrei durch den Alltag kommt. Lies auch hier:

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Deshalb sollte das optimale Training, um jung zu bleiben, beides beinhalten: Krafttraining mit Gewichten bzw. dem eigenen Körpergewicht sowie Ausdauertraining (z.B. Laufen, Walken, Schwimmen, Radfahren). Die Teilnehmer der Studie haben 3x wöchentlich je 45 Minuten trainiert. An diesem  Richtwert kannst du dich orientieren, um die positiven Effekte auf die Zellen zu erreichen. Je nach deinem persönlichem Fitnessgrad und deinen Zielen kannst du das Training darüberhinaus individuell gestalten. Aber eines ist nun sicher: Ausdauertraining sollte auf jeden Fall fest dazugehören.

Bild: Martin Videnka / Unsplash

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